Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse
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Mittwoch, 16.02.2011
Besuch aus dem Fernen Osten
Schüler aus der chinesischen Stadt Liaocheng besuchten die Bertha-von-Suttner-Schule. Vor allem der Straßenverkehr und die saubere Umwelt beeindruckten die jungen Chinesen.
Seit 2007 unterhält die Bertha-von-Suttner-Schule eine Schulpartnerschaft mit der Number One Middleschoole in der chinesischen Stadt Liaocheng.
Das hat einen Grund, denn an der Bertha-von-Suttner-Schule wird mithin als einziger Schule in Hessen Chinesisch gelehrt. Dies liegt unter anderem daran, dass sich in Mörfelden-Walldorf wegen der Nähe zum Frankfurter Flughafen zunehmend chinesische Unternehmen ansiedeln.
Gegenseitige Besuche im Rahmen der Schulpartnerschaft erfolgen seither im jährlichen Wechsel. Bei dem Austausch im vorigen Jahr reisten Acht- bis Elftklässler nach Liaocheng. Dieses Jahr verweilte eine chinesische Delegation mit vier Vertretern der chinesischen Schule und 16 Schülern in Deutschland. Sie waren am 7. Februar angereist und fliegen heute wieder zurück in ihre Heimat.
Die Schulpartnerschaft führte die Schüler und Lehrer mit Delegationsleiter Chun Xin (3. v. l.) nach Mörfelden-Walldorf.
Fotos: tami
Jedoch nur die Hälfte der in Familien untergebrachten Schüler nahm an dem Austausch mit der Bertha-von-Suttner-Schule teil. Die anderen acht Schüler besuchten die Breuning-Schule in Rödermark, mit der die Mörfelden-Walldorfer Schule den Austausch gemeinsam betreibt.
Zwei Mal verschoben
Während einer Pressekonferenz schilderte Schulleiterin Ute Zeller gestern, dass der Besuch der Chinesen ein Mal wegen der dortigen Schweinegrippe verschoben werden musste - und dann noch ein Mal, weil die Deutsche Botschaft in China die Visa nicht so schnell wie erwünscht ausstellen konnte.
Der Besuch der Chinesen kommt den Schülern in Mörfelden-Walldorf gelegen, für die in den fünften und sechsten Klassen Chinesisch als optionales Wahlfach angeboten wird. Auch Siebt- bis Zehntklässler können das Unterrichtsfach wählen, ohne dass es in die Zeugnisse einfließt.
In der elften Klasse wird dann im wahrsten Sinne des Wortes "Fachchinesisch" angeboten. Seit August vorigen Jahres unterrichtet die ausgebildete Chinesisch-Lehrerin Fang Song die Oberstufe in ihrer Muttersprache und in Kunst. Seit Januar wird sie dabei von ihrer Kollegin Tuyet Hong Tran unterstützt, die außerdem Mathematik unterrichtet.
Während ihres Aufenthaltes besuchte die chinesische Delegation Heidelberg, Mainz, Berlin und Frankfurt sowie den Landtag in Wiesbaden. Stets hatten die Gäste ihre Fotoapparate dabei, dokumentierten ihre Ausflüge und stellten in englischer Sprache viele Fragen zur deutschen Geschichte. Dass der Dialog mit den Chinesen ausschließlich in Englisch erfolgt, lag daran, dass an der chinesischen Schule in Liaocheng nur Englisch gelehrt wird, aber kein Deutsch. Die Schule zählt in der Millionenstadt rund 4200 Schüler. Im Vergleich dazu werden an der Bertha-von-Suttner-Schule nur 1500 Schüler unterrichtet.
Blauer Himmel
Beeindruckt zeigten sich die Chinesen vom disziplinierten Straßenverkehr in Deutschland. Auf den Straßen in ihrer Heimat gehe es viel chaotischer zu. Besonders schätzen sie das viele Grün, die gesunde Natur und den Blick auch mal auf einen blauen Himmel, denn in ihrer Heimat ist der Himmel wegen des ständigen Smogs meist nur grau.